Erste und letzte Heirat im All

veröffentlicht am 10.08.03 - 11:38 Uhr

Der unendliche Weltraum, statt kleiner Kapelle: Die erste Hochzeit im All sorgt für Wirbel. Sie könnte die Letzte sein. Foto: Archiv
Moskau (rpo). Irdischer Ärger begleitet himmlische Hochzeit: Die erste Fern-Trauung des russischen Kosmonauten Juri Malentschenko (41) mit einer US-Amerikanerin soll zugleich das letzte "Ja" im All sein. "Das wird die erste und letzte Hochzeit im All sein", sagte ein Mitarbeiter der Raumfahrtbehörde am Sonntag dem Staatsfernsehen in Moskau wenige Stunden vor der umstrittenen Feier. Die Trauung über Funk zwischen der Erde und der Internationalen Raumstation ISS war für Sonntagabend 20.00 Uhr (MESZ) geplant.

Der Militärpilot Malentschenko habe sich mit dem Heiratsplan über ein Verbot des Luftwaffenkommandos hinweg gesetzt, berichteten russische Medien. "Ein Kosmonaut sollte sich nicht wie ein Filmstar aufspielen", schimpfte ein Luftwaffengeneral in Moskau. Die Flugleitzentrale bei Moskau betonte, es seien "keinerlei Feiern im Zusammenhang mit der bevorstehenden Heirat geplant". Der Chef der russischen Raumfahrtbehörde, Juri Koptew, habe eine Einladung zur Hochzeit wegen "anderer Termine" abgesagt, meldete die Agentur Interfax.

Malentschenko und seine 15 Jahre jüngere Braut, die in Russland geborene Ekaterina Dmitriyev (26), wollten sich die himmlische Hochzeit nicht vermiesen lassen. Die Ehefrau des Kosmonauten plante, nach der Fern-Trauung mit Freunden in einem Restaurant in Houston (Texas) zu feiern. Der US-Bundesstaat Texas erlaubt Fern-Trauungen bei Abwesenheit eines Partners aus wichtigen Gründen. "Ich bin ein Astronaut im Weltraum", gab Malentschenko als Erklärung für sein Fehlen an.